Karsten Agten, Geschäftsführer IT-On.NET
Seit dem 1. Januar 2021 gehört IT-On.NET zur Medialine Gruppe. Zu diesem Anlass haben wir uns mit Karsten Agten, Geschäftsführer des Düsseldorfer Systemhauses getroffen und mit ihm über sich, sein Unternehmen und den großen Schritt der Eingliederung gesprochen. Wir können nur sagen: Herzlich willkommen in der Medialine Gruppe!
Das Interview wurde im Jahr 2021 durchgeführt.
ML: Hallo Karsten! Herzlich Willkommen im neuen Jahr und damit zu einer neuen Ausgabe unseres monatlichen Interviews. Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden: Du bist seit 2003 und damit seit 18 Jahren Geschäftsführer der IT-On.NET. In gewissem Sinne feierst du also unternehmerische Volljährigkeit – erzähle uns gerne mal von den Anfängen deiner Karriere? Wie bist du zur Selbständigkeit gekommen?
KA: Ja, das stimmt. Ich habe die IT-On.NET am 12. Dezember 2002 gegründet. Ich bin jetzt 62 und werde dieses Jahr 63, da ist so ein 18. Geburtstag schon etwas Besonderes. Da habe ich mir gedacht, da muss man jetzt auch ein Stück weit loslassen und für eine andere Partnerschaft des Kindes sorgen. Stefan und Martin sind ja doch etwas jünger. Wie sie ihr Unternehmen aufgebaut haben beeindruckt mich und ich bin sehr glücklich, dass ich die IT-On.NET noch in die Medialine Gruppe integrieren darf.
ML: Mitte 2020 wurde bekanntgegeben, dass die IT-On.NET mit Beginn des Jahres 2021 Teil der Medialine Gruppe wird. Wie kam es zu dieser Entscheidung und ist sie dir schwergefallen?
KA: Es war definitiv keine plötzliche Entscheidung, sondern der Grundgedanke war schon so, dass ich mich gefragt habe: Wie kann ich mein Unternehmen weiterentwickeln für die Zukunft? Da gibt es eben verschiedene Möglichkeiten: Entweder übergebe ich als Vater von zwei Söhnen die Firma in deren Hände oder ich löse es intern. Jetzt ist es so, dass meine zwei Söhne einen anderen Weg einschlagen und diese Möglichkeit dadurch weggefallen ist. Auch bei der internen Lösung gab es viele Möglichkeiten, aber auch die Suche nach einem Partner war immer eine Möglichkeit für mich. Ich habe bereits seit vielen Jahren über die Nachfolgeregelung nachgedacht und bin dann durch den Systemhausverbund iTeam mit Martin und Stefan in Kontakt getreten. Am Ende war die Entscheidung ein Jahr lang vorbereitet und ich bereue sie zu keinem Zeitpunkt.
ML: Jetzt arbeiten nicht nur beide Firmen seit einigen Monaten zusammen, sondern der ganze Unternehmensverbund der Medialine Gruppe steht zur Verfügung. Spürt man da schon Veränderungen in der Zusammenarbeit und konntest du schon mal alle Kollegen kennenlernen?
KA: Alle Kollegen habe ich noch nicht kennengelernt, aber das ist bei 300 Mitarbeitern auch sehr schwierig. Ich bin jedoch sehr gut aufgenommen worden und war relativ schnell in allen Meetings mit dabei. Auch dank Jürgen Paasche (Anm. der Red.: Collaboration Manager zwischen MLAG und IT-On.NET) funktionierte die Zusammenführung und nun die Zusammenarbeit sehr gut. Der Austausch mit den anderen Abteilungen war sehr intensiv. Dadurch sind schon einige gemeinsame Kundenprojekte entstanden. Besonders fällt dies im Bereich IT-Security und Managed Services auf, wo alle in der Gruppe eng zusammenarbeiten. Das ist schon großartig zu sehen.
ML: Gab es auch Dinge die gänzlich „neu“ für dich waren?
KA: Ja! Im Bereich der Telekommunikation waren wir bisher nicht so stark vertreten, da profitieren wir sehr von der Zusammenarbeit mit itk communications. Da arbeiten auch die Mitarbeiter besonders eng zusammen, um ein ganzheitliches Angebot zu schaffen.
ML: Du bezeichnest dich selbst gerne als Überzeugungstäter – was hat es damit auf sich?
KA: Was ich tue, das tue ich aus purer eigener Überzeugung. Das war schon immer so und so ist es auch jetzt: Ich bin begeistert von der Medialine Gruppe und vollkommen überzeugt für das Unternehmen, die Partner, die Kunden und allen voran meinen Mitarbeitern hier den richtigen Schritt gemacht zu haben. Von diesem Zusammenschluss werden alle profitieren. Davon bin ich überzeugt – daher der Titel.
ML: Jetzt befinden wir uns gerade in einer besonderen Situation – der IT-Markt boomt aber weiter. Daher nun die Frage: Wo siehst du die Trendthemen 2021 in der IT-Landschaft? Worauf liegt das Augenmerk oder: Was wird 2021 von der Landschaft verschwinden?
KA: Trendthema ist klar Digitalisierung und der Weg dorthin geht nur über Cloud-Lösungen, besonders gefragt sind hierbei Lösungen aus Deutschland. Durch das Privacy Shield wird auch die Microsoft-Cloud in diesem Jahr besonders im Fokus stehen. Durch die Pandemie ist dieses Thema auch nochmals extrem in den Vordergrund gerückt bei Kunden. Da haben viele Unternehmen gemerkt, dass die eigene Infrastruktur nicht so sicher ist und der Auslastung standhält. Die kollaborative Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern oder Lieferanten hat dadurch einen riesigen Schub bekommen. Ich erinnere mich noch gut, als ich vor 18 Jahren den Business-Plan geschrieben habe, hatte ich schon Managed Services als treibenden Markt gesehen. Das wird ein großer und wachsender Markt und das haben die Kunden auch so gemacht. Wir haben ihnen immer gesagt, wir machen den Betrieb, egal wo die Server stehen. Und das wurde auch gut angenommen.
ML: Du hast gesagt, bis Ende 2023 bleibst du mit an Bord – hast du schon Pläne für danach?
KA: Es gibt viele Ideen – eine davon ist sicherlich weiterzumachen, jedoch als Berater. Ich kann mir aber auch vorstellen als Trainer mein Wissen an die kommende Generation weiterzugeben. Ich habe da viele Ideen, in Stein gemeißelt ist jedoch noch nichts. Eins kann ich versprechen: Einen Schaukelstuhl werde ich mir nicht zulegen, dafür bin ich viel zu gerne unterwegs.
ML: Wir sind dann hiermit am Ende des Interviews angekommen, gibt es noch etwas was du den Lesern mitteilen möchtest?
KA: Es gibt etwas, dass ich gerne jedem mit auf den Weg gebe: Seid offen für neue Technologien und die Arbeit miteinander. Nur dann können wir eine erfolgreiche Zusammenarbeit garantieren, die auch Spaß macht.