Mandy Privenau, Account Managerin
Mandy arbeitet als Accountmanagerin am Standort Hamburg. Wir haben mit ihr über die Möglichkeiten von Cloud-Lösungen und Kubernetes gesprochen und die Frage diskutiert, was Vertrieb in Pandemiezeiten bedeutet.
Dieses Interview wurde im Jahr 2021 durchgeführt.
Medialine: Hallo Mandy! Vielen Dank, dass du dir die Zeit für unser Gespräch genommen hast.
Mandy: Hallo! Kein Problem – vielen Dank für die Einladung!
Medialine: Was ist das aktuellste Projekt, an dem du gerade arbeitest?
MP: Das ist super vielseitig. Es sind ja immer mehrere Projekte parallel, deswegen kann man das gar nicht so genau sagen. Ich habe momentan eine Ausschreibung auf dem Tisch, ich habe ein Storageprojekt, da ist ein Azure-Projekt, ein Client-Rollout – also ganz verschieden und vielseitig. Von Client über Infrastruktur bis Managed Service ist eigentlich alles dabei.
Medialine: Okay, das klingt echt facettenreich. Welches dieser Themen macht dir am meisten Spaß?
MP: Ich finde persönlich die Azure-Thematik sehr interessant. Das ist auch für mich einfach mal etwas Neues und ein Feld, in das ich erstmal richtig hineinkommen muss. Daher bringt es mir am meisten Spaß, weil man etwas Neues lernt – das ist aber natürlich auch mit am anstrengendsten, weil man nur in kleinen Schritten vorankommt. Sich die Informationen immer zusammenzusuchen, kostet Zeit. Trotzdem ist es besonders zukunftsorientiert: Solche Projekte werden immer mehr werden, daher ist es eine Investition in noch Kommendes, wenn ich mich damit jetzt mehr beschäftige.
Medialine: Da hast du bestimmt Recht. Um was geht es da genauer?
MP: Dieser Kunde überlegt, ob er wieder Infrastruktur bei sich vor Ort einrichten möchte oder ob er Ressourcen in der Azure-Cloud bucht. Bei letzterer Option gäbe es auch den möglichen Ausblick, dass er langfristig seine gesamte Infrastruktur managed in der Cloud auslagert. Es geht dabei um HCI, also Hyper Converged Infrastructure. Da besteht die Möglichkeit, das eben nicht On Premise zu haben.
Medialine: Das ist eine Frage, die sich gerade viele Unternehmen stellen, oder?
MP: Ich denke schon, ja. Die IT-Ressourcen in den Unternehmen werden immer geringer, das Spezial-Know-How muss aber eigentlich immer mehr werden. Dafür gibt es zu wenig Personal, das natürlich auch sehr kostenintensiv ist. Von daher glaube ich schon, dass der Weg immer mehr in Richtung Cloud geht: sei das jetzt Azure oder AWS oder etwas anderes. Ich denke, dass die Unternehmen auf einem guten Weg sind, sich solche „Spezialthemen“ eben nicht selbst aufzubürden, sondern das jemandem zu geben, der das Tag für Tag macht.
Medialine: Okay, das heißt in deiner Einschätzung geht der allgemeine Trend auf jeden Fall in Richtung von Managed Services?
MP: Definitv, ja.
Medialine: Und wie schätzt du persönlich die Entwicklung beim Thema Cloud in den nächsten Jahren ein?
MP: Ich hoffe, dass es sich weiterentwickelt! Da steckt sehr viel Potential dahinter. Das gerade ist so etwas wie der „erste Schritt“ – ich habe persönlich keine extrem großen Kunden, sondern insbesondere mittelständische Unternehmen. Dort hat es eine Zeit gebraucht, bis entschieden wurde, diesen Schritt zu gehen, da dort viele sehr traditionell verankert sind und infrastrukturelle Themen gerne in bekannten Bahnen laufen lassen. Jetzt gibt es aber ein grundsätzliches Umdenken. Ich denke, dass die Krise durch COVID-19 in diesem Fall definitiv dazu beigetragen hat, dass der Blick erweitert wurde, wie modernes Arbeiten funktionieren kann. Cloud und Managed Services sind einfach wesentlich flexibler – auch was beispielsweise das Unternehmenswachstum angeht. Man hat mal gesehen, dass zwei Jahre lang alles platt war, man vielleicht nicht mehr so viele Ressourcen brauchte – oder gerade deshalb mehr davon, um beispielsweise Homeoffice oder ähnliches zu ermöglichen. Das ist in der Cloud praktisch per Click ein- und auch wieder abbuchbar. Ein weiterer Vorteil: Die Unternehmen werden dadurch deutlich genauer in ihrem Cashflow, als wenn sie jetzt etwas Neues anschaffen und noch für fünf Jahre vorplanen müssen.
Medialine: Das kann ich mir vorstellen – damit hast du mir praktisch schon eine meiner nächsten Fragen vorausgenommen. Ich wollte nämlich von dir wissen, was für dich die größte Veränderung durch die Pandemie war oder ist. Wahrscheinlich ist das dann genau das: Dass auch bei mittelständischen Unternehmen, die eher traditionell arbeiten, ankommt, dass man um digitales Arbeiten einfach nicht drumherum kommt, oder?
MP: Ja, das ist definitiv ein Punkt. Die Offenheit gegenüber Digitalisierung generell ist, glaube ich, gewachsen. Auch die Unternehmen, die jetzt wieder ins Büro zurückkehren, haben verstanden, dass das nicht zwingend sein muss. Manche Bereiche funktionieren auch über Home-Office oder in Onlinemodellen. Natürlich sind da ganz viele Abteilungen hintendran, was bedeutet, dass man die Büros verkleinern und dadurch Mietkosten reduzieren kann. Auch strukturelle Dinge – beispielsweise muss man keine 300 Parkplätze anmieten, wenn nur 100 ins Büro kommen. Da hängt also noch einiges anderes mit zusammen. Ein Resultat davon ist eine Umverteilung der Kosten innerhalb der Abteilungen.
Trotzdem gilt natürlich für große Projekte, dass man diese nicht nur online abhandeln kann. Die Menschen wollen dich kennenlernen, möchten wissen: Mit wem arbeite ich die nächsten Jahre zusammen? Was ist das für eine Person und für ein Unternehmen? Hier bei uns in Hamburg zum Beispiel gibt es das alte, traditionelle Handelsgebaren, dass Geschäfte wirklich noch per Handschlag besiegelt werden. Für genau solche Sachen muss man vor Ort sein, das geht nicht anders. Für den ersten Fluss und auch, um verschiedene Gewerke an einen Tisch zusammenzubringen, ist das digitale Arbeiten und Treffen völlig okay, aber in der heißen Phase wird es meiner Meinung nach auch so bleiben, dass man Geschäfte zwischen Menschen macht – und die sitzen an einem Tisch.
Medialine: Hast du vielleicht ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag für einen Kunden, der zunächst ein wenig reserviert war gegenüber der Digitalisierung von Strukturen, für den dann aber die Vorteile überwogen haben?
MP: (überlegt) In Kleinigkeiten vielleicht. Es gibt Kunden, die aufgrund von anders gewichteten Budgets immer relativ wenig in Infrastruktur investieren und durch die Pandemie bemerkt haben, dass da definitiv Nachholbedarf besteht. Daher musste sich dann von Null auf Hundert direkt gekümmert werden, damit die Mitarbeiter:innen wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren können. Ich hoffe einfach, dass das nicht nur ein Peak war, sondern dass der Blick dafür geschärft ist, ein wenig vorauszuschauen und sich mit modernen Themen zu beschäftigen. Medialine bietet ja eine Vielzahl von Webcasts und Online Events an. Ich hoffe, dass das Interesse für Themen, die wir jetzt schon auf der Uhr haben und die aktuell vielleicht noch nicht für bestimmte Unternehmen zutreffen, aber in Zukunft interessant werden könnten, dadurch bei den entsprechenden Admins ankommt. Einfach für den Hinterkopf – damit man nicht wieder in ein Loch fällt und sagen muss: „Das muss jetzt sofort und gleich passieren!“
Medialine: Ich verstehe, was du meinst. Du hast vorhin einiges über das Thema Cloud erzählt. Denkst du, dass es noch einen anderen Bereich gibt, der durch die Pandemie oder eine allgemeine digitale Weiterentwicklung in der letzten Zeit sowas wie ein Trendthema ist?
MP: Ich denke, dass je nach Branche auch BI, also Business Intelligence, ein Thema sein wird. Eine Optimierung in den Geschäftsprozessen, in der Warenwirtschaft, im Ein- und Verkauf der Rohmaterialien – das sind alles Themen die man vorantreiben sollte, um auch die Auswertbarkeit zu steigern. Das könnte nach meiner Einschätzung immer relevanter werden.
Medialine: Was für Optimierungsmöglichkeiten bieten wir denn bei Medialine an, um Kunden in diesem Bereich zu unterstützen?
MP: Wir haben verschiedene Möglichkeiten, den Unternehmen in ihren vorhandenen Systemen unter die Arme zu greifen. Wir können zum Beispiel die vorhandenen Daten zusammenfassen und damit eine BI-Analyse und -Auswertung fahren. Dadurch können wir aufzeigen: Wo liegen noch ungenutzte Potentiale? Martin Hörhammer hatte bereits Kunden und Projekte, bei und in denen unsere BI-Lösungen genutzt wurden, um Digitalisierungsprozesse zu optimieren. In meinem persönlichen Kundenstamm kam es dafür beispielsweise teilweise schon vor, dass sich Kunden einfach aus Interesse mit Kubernetes beschäftigten, auch, wenn das für ihr eigenes Unternehmen selbst noch in den Sternen steht. Business Intelligence schlägt da in eine ähnliche Kerbe: Ich würde sagen, dass die Bereitschaft vorhanden, aber einfach noch nicht die Zeit ist, um sich intensiv damit zu beschäftigen. Das variiert aber natürlich je nach Kunde, mit dem man zusammenarbeitet.
Medialine: Hast du zum Abschluss vielleicht eine besondere Geschichte aus der Corona-Zeit, die nur dadurch hätte stattfinden können und dir daher in Erinnerung geblieben ist?
MP: Also generell finde ich es echt schön, dass man zumindest einen kleinen privaten Einblick bei Kund:innen oder Partner:innen bekommt durch den Fakt, dass die eben auch zuhause sind. Ganz am Anfang haben natürlich noch alle in Anzug und Hemd vor der Kamera gesessen, irgendwann wurde daraus das T-Shirt. Und wenn mal der Hund ins Bild rennt oder das Kind ins Zimmer kommt, dann ist das eben so. Ich finde das super sympathisch, das lockert alles ein wenig auf und mich stört sowas nicht – wir sind am Ende eben alle Menschen, die ihren Alltag jonglieren müssen. Dadurch besteht außerdem die Möglichkeit, bei einem persönlichen Wiedersehen nochmal auf einer anderen Ebene anzuknüpfen. Gerade ich als Hundenarr erkundige mich seit den zahlreichen Teamscalls in Pandemiezeiten ständig nach den vierbeinigen Mitbewohnern meiner Ansprechpartner (lacht). Natürlich habe ich als Account Manager in erster Linie eine berufliche Beziehung zu meinen Kunden, aber das menschliche und ein gutes Miteinander darf dabei für mich nie fehlen.
Medialine: Da hast du Recht, das geht uns ganz genauso. Vielen Dank für deine Zeit und das nette Gespräch, Mandy!
MP: Danke, dass du dir so viele Gedanken um die Fragestellungen gemacht hast!